Einführung ArmyTek ist ein relativ neuer Player im Taschenlampenmarkt, der jedoch bereits durch sein Debüt – die ArmyTek Predator – die Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnte. Rein äußerlich sieht die Predator zwar eher mainstreammäßig aus, aber hinter den Kulissen steckt modernste Elektronik und ein wohldurchdachtes Betriebskonzept, das in dieser Form nicht oft zu finden ist. Buck/boost converter und wählbare Stabilisierungs-Modi (stabilization modes) für den optimalen Betrieb mit 16340/18650-Akkus sind nur zwei Highlights, darüber hinaus bietet die ArmyTek Predator nicht nur weitreichende Programmiermöglichkeiten, sondern auch ein sehr umfangreiches UI (User Interface). Glücklicherweise müssen die komplexen Möglichkeiten der Predator nicht genutzt werden; fortgeschrittenen Flashaholics läßt die Lampe das Herz jedenfalls höher schlagen, da sich hier mannigfaltige Möglichkeiten auftun, um die Lampe optimal an die eigenen Bedürfnisse anzupassen – man sollte sich jedoch darüber im klaren sein, dass man um ein Studium der englischen Bedienungsanleitung nicht umhin kommt. Last but not least möchte ich gleich noch vorausschicken, dass dieses Review mit zu den umfangreichsten gehört, die ich jemals verfasst habe. Mir ist jedoch wichtig, die Funktionsweise der ArmyTek Predator so gut wie möglich zu erläutern, denn um den kompletten Funktionsumfang der Lampe nutzen zu können, ist es wichtig, das UI zu verstehen. Gleichwohl bitte ich um Verständnis, dass ich die Handhabung der ArmyTek Predator nicht bis ins kleinste Detail in diesem Review erläutern kann, denn das würde den Rahmen sprengen. Alle Angaben sind wie immer Herstellerangaben, die ich nicht selber überprüft habe.
Verpackung und Zubehör Die ArmyTek Predator wird in einer Pappschachtel mit folgendem Inhalt ausgeliefert:
Eine Besonderheit des Holsters ist, dass es sowohl vertikal als auch horizontal am Gürtel getragen werden kann. Das alleine ist sicher noch keine Sensation, zeigt aber durchaus, dass der Hersteller sich einige Gedanken gemacht hat.
Erster Eindruck/Verarbeitung Um es auf den Punkt zu bringen: Sehr gut. Die Predator gehört zweifellos zu den Taschenlampen, die das Prädikat ausgezeichnet verarbeitet zu Recht tragen dürfen. Doppelte O-Ringe sind selbstverständlich, die Verarbeitung der restlichen Komponenten wie Gewinde, Kontakte usw. ist ebenfalls tadellos. Durch eine kleine Metallplatte an der Unterseite des Lampenkopfes und eine recht lange Feder in der Tailcap ist die Verwendung von Flat Head-Akkus mit dieser Taschenlampe kein Problem. Die ArmyTek Predator ist in zwei Ausführungen erhältlich, und zwar einmal in Plain Stainless Steel und das andere mal als goldfarbene Version, bei der Bezel und Clip in einem Goldton gehalten sind. Obwohl beide Lampen schon rein äußerlich was hermachen, sieht die goldfarbene Version noch einen Tick edler und eleganter aus. Der Clip ist entfernbar, ansonsten ist er in einer kleinen Aussparung fest arretiert und nicht verschiebbar. Damit die Lampe unter extremen Bedingungen nicht überhitzt, enthält sie einen Temperatursensor, der in derartigen Fällen automatisch die Helligkeit soweit herunterregelt, dass keine Überhitzungsgefahr besteht; zusätzlich wird eine eventuelle Überhitzung durch Blinkzeichen angezeigt. Darüber hinaus bietet die Predator noch einen Tailcap Lock, der die Lampe vor unbeabsichtigtem Einschalten schützt. Laufzeiten und Leuchtmodi
Stabilized brightness (FULL)
Partial stabilized brightness (SEMI)
Step-down brightness (STEP)
User Interface Wie bereits in der Einführung zu diesem Review angekündigt, liegt die besondere Stärke der ArmyTek Predator in der weitgehenden Programmiermöglichkeit, die so manchem Flashaholic das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen dürfte. Um unnötige Verwirrung zu vermeiden, verzichte ich auf eine krampfhafte Übersetzung der feststehenden englischen Begriffe aus der englischen Bedienungsanleitung und verwende stattdessen die Termini, mit denen die meisten was anfangen können. 1. Generelles zum User Interface (UI) Wer von den umfangreichen Möglichkeiten der ArmyTek Predator keinen Gebrauch machen möchte, der muss es auch nicht. Die Predator wird mit folgenden zwei Presets ausgeliefert, die sofort verwendet werden können: a) Military (FULL)
b) Outdoor
Der Firefly-Modus mit nur 0,1 Lumen erlaubt eine beachtliche Laufzeit von 100 Tagen, allerdings ist der praktische Nutzen sehr eingeschränkt, da die Lichtausbeute bei 0,1 Lumen sehr gering ist. 2. Programmierung der ArmyTek Predator Die Bedienungsanleitung der ArmyTek Predator umfasst acht Seiten, auf denen die Programmierung ausführlich (wenn auch nicht immer auf Anhieb verständlich) erläutert wird. Da ich nicht die komplette Bedienungsanleitung wiedergeben möchte, beschränke ich mich hier auf das wesentliche. Zunächst zur Begriffsdefinition: Die Modi der Lampe werden von ArmyTek als sog. "lines" bezeichnet. Mit First line ist der angezogene Lampenkopf gemeint, mit Second line der geöffnete. Innerhalb dieser lines stehen wiederum diverse Untermodi zur Verfügung, zwischen denen geswitched werden kann; das Umschalten erfolgt über das Drehen des Lampenkopfes. Die Anzahl der innerhalb einer line zur Verfügung stehenden Modi sowie deren Eigenschaften sind voll programmierbar. Ich möchte das ganze anhand eines Beispiels erklären, da es damit verständlicher werden dürfte: Die Predator wird mit zwei Voreinstellungen ausgeliefert, die als Military Mode und Outdoor Mode bezeichet werden. Standardmäßig wird der Military Mode verwendet, was sich aber über die Programmierung ändern läßt. Mit angezogenem Lampenkopf arbeitet die Predator im First line-Modus, in dem wiederum folgende Modi zur Verfügung stehen: Max/500 Lumen, Medium/100 Lumen und Low/7 Lumen. Sobald der Lampenkopf aufgedreht wird, können mit Strobe und Firefly zwei weiter Modi abgerufen werden. Zwischen diesen beiden Hauptmodi bzw. lines kann durch schnelles Drehen des Lampenkopfes (auf/zu) innerhalb einer Sekunde umgeschaltet werden. Das Thema Programmierungs- und Konfigurationsmöglichkeiten möchte ich mit einigen Beispielen zum Abschluss bringen: 1. Der Output Level läßt sich für jeden Modus von 25-100% einstellen, der Strobe-Modus läßt sich von 1-50 Hz konfigurieren 2. Die Anzahl der voreingestellten Modi (1-10) im First line-Modus kann geändert werden, ebenso die Anzahl der Modi (1-5) im Second line-Modus 3. Der Spannungsbereich läßt sich für einen optimalen Betrieb der unterstützten Zellen (CR123A/16340/18650) gezielt einstellen Beamshots Für die nachfolgenden Beamshots wurde die Testlampe mit einem 18650-Akku bestückt, alle Beamshots wurden im High Mode mit 500 Lumen erstellt. Technische Details
Pro und Contra + Äußerst umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten (Programmierung) – Programmierung eher für Fortgeschrittene geeignet Fazit Nun, was soll ich sagen – dass es sich bei der ArmyTek Predator nicht um eine gewöhnliche Taschenlampe handelt, dürfte spätestens jetzt klar sein. Mir ist zumindest derzeit keine andere Taschenlampe bekannt, die so viele Möglichkeiten hinsichtlich der Programmierbarkeit und der Ansteuerung der Akkus bietet (stabilization modes) wie die Predator. Sicher, die Einarbeitung in die Programmierung der Lampe nimmt Zeit in Anspruch, aber es ist keine hochkomplexe Geschichte, deren Beherrschung mehrere Wochen dauern würde. Üblicherweise werden sich sowieso nur eingefleischte Taschenlampen-Geeks an dieses Thema wagen, der "normale" Anwender kann sich an einer sehr gut verarbeiteten Lampe erfreuen, die als Thrower eine hervorragende Leistung bietet und die mit ihren beiden Presets (Military und Outdoor) sofort einsatzbereit ist. Und wer weiß: Vielleicht juckt es ja doch mal den einen oder anderen in den Fingern, sich doch auch mal etwas intensiver mit den mannigfaltigen Möglichkeiten der Predator auseinander zu setzen?
Bezugsquelle Die ArmyTek Predator ist bei uns im Shop erhältlich. |