Einführung Heute möchte ich eine der ersten Taschenlampen vorstellen, die auf der neuen Luminus SBT70-LED basieren. Die Rede ist von der R&J RJ-T9C, und wem es so geht wie mir, der kann mit dieser Bezeichnung zunächst auch nichts anfangen. Hinter der R&J RJ-T9C steckt der Hersteller VB-16 bzw. R&J Lighting, und zumindest VB-16 wird dem einen oder anderen vielleicht etwas mehr sagen. Nicht, dass VB-16 ein besonders bekannter Hersteller ist, aber auf jeden Fall haben die Jungs von VB-16 den Trend erkannt und als eine der ersten ein Modell mit der neuen Luminus LED-Generation auf den Markt gebracht. Ich möchte gleich vorweg nehmen, dass es sich bei dem mir vorliegenden Modell um eine Pre-Production-Version handelt, bei der sich hinsichtlich der Ladetechnik vor dem Release laut Hersteller noch was ändern kann; auch Feedback und Kritik – sofern berechtigt und umsetzbar – soll in die finale Produktversion einfließen. Aus diesem Grund fehlen mir auch noch konkrete Angaben zu Lumen und Laufzeiten, und obwohl ich schon zweimal nachgehakt habe, harre ich immer noch der Informationen und werde diese eben nachliefern. So, bevor es nun losgeht, noch ein Hinweis: Das mir vorliegende Exemplar kam nicht im schicken Köfferchen, wie es auf der Herstellerseite zu sehen ist, sondern in einem schnöden Karton. Das tut der Sache aber keinen Abbruch, denn die Funktionalität der Taschenlampe wird dadurch ja glücklicherweise nicht eingeschränkt, und die Leuchtleistung kann sich sehen lassen, doch dazu gleich mehr.
Technische Details Da ich gelernt habe, dass viele meiner Review-Leser die technischen Daten sozusagen zur Einstimmung gerne am Anfang statt in der Mitte des Reviews sehen würden, will ich diesem Wunsch gerne nachkommen.
Lieferumfang Im Lieferumfang des Pre-Production-Modells sind folgende Komponenten erhalten:
Ich gehe davon aus, dass alles zusammen im Final Release in einem Alukoffer geliefert wird, evtl. sogar mit dem Tragegurt, der auf einigen Bildern zu sehen ist. Erster Eindruck Den ersten Eindruck würde ich mit wuchtig und massiv umschreiben. Bedingt durch den 32650-Akku hat die RJ-T9C ein stattliches Lebendgewicht von 980 Gramm, was sie nicht als EDC-Taschenlampe prädestiniert. Wenn man den Blick über die Lampe schweifen lässt, dann sticht einem sofort der Selektorring ins Auge, der in einem Farbton gehalten ist, den ich als magenta bezeichnen würde. Das mag zwar zunächst angesichts der grauen und schwarzen Dominanz im Taschenlampen-Bereich etwas ungewöhnlich wirken, aber andererseits finde ich den Kontrast zur Anodisierung in hellgrau ganz gut – und nein, die RJ-T9C ist garantiert keine Mädchentaschenlampe… Die neue Luminus-LED unterscheidet sich ebenfalls deutlich von einer CREE XM-L/XP-G R5-LED und sorgt in Kombination mit dem tiefen Reflektor (6,4 cm) für einen stark gebündelten Beam, doch dazu weiter unten mehr. Wer sich über das etwas ungewöhnlich aussehende Endstück mit den Ringen wundern sollte, dem sei gesagt, dass darüber die Lampe geladen wird.
Dazu wird die RJ-T9C auf den Kopf gestellt und das "Ladehütchen" übergestülpt. Innerhalb dieser Kappe befindet sich zwei Kontaktpunkte, die wiederum Kontakt mit dem Ladering bekommen und so den Akku aufladen, der während des Ladens in der Lampe verbleibt. Zusätzlich befindet sich neben dem Clicky eine LED, die den Zustand des Akkus anzeigt. Bei einer Restkapazität von 30% fängt die RJ-T9C zu blinken an und signalisiert damit, dass ihr so langsam die Puste ausgeht. Verarbeitung Dafür, dass ich von diesem Hersteller bislang kaum etwas wahrgenommen habe, hat er seine Hausaufgaben mit der R&J RJ-T9C gut gemacht. Die Verarbeitung ist gut gelungen, einzig und allein das Gewinde an der Tailcap dürfte einen Tick besser geschmiert sein. Um den Selektorring zu drehen, muss man etwas Kraft walten lassen. Das hat natürlich auch wiederum den Vorteil, dass sich der Selektorring nicht unbeabsichtigt verstellen kann. Bedienung Ein- und ausgeschaltet wird die RJ-T9C über den Clicky am Lampenende, die Auswahl der Leuchtmodi erfolgt über den Selektorring unterhalb des Lampenkopfes. Befindet sich der Selektorring am linken Anschlag, dann wird der SOS-Modus aktiviert. Durch Drehen des Selektorrings nach rechts bzw. nach links kann die Leuchtkraft von 1-100% geregelt werden – wird der Selektorring ganz nach rechts bis an den Anschlag gedreht, dann aktivert das den Strobe. Das funktioniert soweit auch ganz gut; das einzige, was ich mir hier noch gewünscht hätte, wäre ein Rastpunkt vor dem Strobe- und SOS-Modus. Das werde ich aber als Feedback an VB-16 weitergeben, denn es handelt sich wie gesagt um ein Pre-Production-Modell, dem man sicher noch etwas Feintuning angedeihen lassen kann. Leuchtmodi und Laufzeiten Leider muss dieser Abschnitt erst mal leer bleiben, da ich immer noch keine Infos vom Hersteller erhalten habe. Ich reiche die Infos nach, sobald sie mir vorliegen. Größenvergleich Hier noch der obligatorische Größenvergleich mit Niteye EYE-30 und Lumapower Signature LX. Von links nach rechts: RJ-T9C, Niteye EYE-30 u. Lumapower Signature LX Luxmessung Mit frisch geladenem 32650-Akku habe ich ca. 55600 Lux@1m gemessen.
Pro und Contra – Selektorring dürfte einen Tick leichtgängiger sein Leuchtcharakteristik Die R&J RJ-T9C ist ein reinrassiger Thrower, dem ich im Vergleich mit anderen Throwern eine Reichweite von gut 400-450 Meter attestieren würde, vielleicht sogar noch mehr. Offensichtlich scheint die Kombination aus Luminus SBT70-LED und tiefem SMO-Reflektor gut für viel Throw zu sein, und auch der Beam lässt nichts zu wünschen übrig: Es handelt sich um einen stark gebündelten Beam mit einem klar erkennbaren Spot. Beamshots Alle Beamshots wurden im Modus High mit frisch geladenem 32650 mAh-Akku aufgenommen. Video Ein Video aus unserer Serie Helle Taschenlampen@Night zeigt die R&J RJ-T9C beim nächtlichen Einsatz:
Fazit Zumindest verarbeitungsmäßig gibt es aus aus meiner Sicht nicht mehr viel, was VB-16 hier vor dem Release noch tun müsste. Es handelt sich um eine sehr gut verarbeitete Taschenlampe mit einem interessanten Ladekonzept, die mit einem 32650-Akku betrieben wird. Eine gute Figur macht die RJ-T9C definitiv beim Ausleuchten über größere Entfernungen, und hier kann sie mit anderen bekannten Throwern nach einem visuellen Vergleich sehr gut mithalten. Gleichwohl gilt: Wer eine kompakte Taschenlampe in der Größenordnung einer Niteye EYE-30 sucht, sollte seinen Blick weiterschweifen lassen. Die RJ-T9C ist ein hervorragender Suchscheinwerfer, der dafür allerdings auch in Form des Gewichts seinen Tribut für die gebotene Leistung fordert. Die RJ-T9C ist für mich übrigens ein schönes Beispiel dafür, dass auch eher unbekannte Taschenlampen-Hersteller sehr innovativ sein können, denn sie ist tatsächlich eine der ersten Taschenlampen mit der neuen Luminus SBT70 auf dem Markt und nutzt diese LED zumindest lichttechnisch sehr gut. |